Conny Gittermann ist unser Mann für Berlin!

Einfallsloser Wahlkampf für den die Parteien hierzulande gut und gerne 70 Millionen Euro ausgeben ist aktuell allgegenwärtig. Die Plakatfratzen versprechen, Zuversicht zu verbreiten, anzupacken, nach vorne zu wollen, oder sich einfach nur zu kümmern – vermutlich ums eigene Portemonnaie. Erfrischend anders ist da Conny Gittermann.

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Blickt man sich in diesen Tagen um, fällt schnell die ästhetische Verschandelung ganzer Innenstädte und Dorfzentren auf. Altbekannte Grimassen mit nichtssagenden Botschaften, wo auch immer das Auge hinsieht. Einfallsloser Wahlkampf für den die Parteien hierzulande gut und gerne 70 Millionen Euro ausgeben. Die Plakatfratzen versprechen, Zuversicht zu verbreiten, anzupacken, nach vorne zu wollen, oder sich einfach nur zu kümmern – vermutlich ums eigene Portemonnaie. Man möchte wetten, dass unter ihnen niemand ist, der wüsste, was gegenwärtig ein Pfund Butter, eine Kilowattstunde Gas oder eine Klassenfahrt in die Lüneburger Heide kosten.

Erfrischend anders ist da Conny Gittermann. Ein Mann wie du und ich. Sie kennen ihn nicht? Na, dann will ich ihn mal vorstellen:

Wie alle anderen ist Conny Gittermann, der für das gleichnamige Bündnis antritt, begierig und machthungrig. Doch ist er auch jemand, der sich nicht wegdreht, sondern hinguckt und den Kopf schüttelt. Selbst bezeichnet er sich als Anwalt und Prüfsiegel des kleinen Mannes. Der gelernte Gefängnisfriseur und Schausteller hat insgesamt 36 Semester studiert, darunter agnostische Theologie, Alltagskultur & Gesundheit, Soziologie sowie Freizeitwissenschaften. Als Torwart des TuS Heringsmoor wurde er zur Legende. Heute ist er Hochleistungskegler.

Conny Gittermann ist Kind der 70er und will, dass der Osten auch mal Danke sagt, Harzt 5 statt Bürgergeld, Böller verbieten, eine Preisbremse für Döner und den Bundestag rigoros verkleinern. Seiner Meinung nach hat Deutschland nicht nur das aufgeblähteste Parlament der Welt, auch Politiker jeder Couleur blasen gerne die Backen auf, ohne dann zu pfeifen. Blickt er auf 25 Jahre Politik des 21. Jahrhunderts zurück, kommt er zu dem Fazit, dass Neigung nicht gleichbedeutend mit Eignung ist – auch, wenn dieselben Buchstaben darin vorkommen. Während ein Lauterbach noch immer im Amt sei, habe man wenigstens Panzer-Uschi nach Brüssel weggelobt.

Conny Gittermann wird vielfach als Erlöser gehen und hat klare Botschaften, beispielsweise an die Damenwelt. Im Gegensatz zu Merz sei er sich nämlich seiner Wirkung auf Frauen durchaus bewusst. Oder an die Kleingärtner, die er ermutigt, im Gemüsebeet Platz zu schaffen für die Stationierung moderner Pershing-2 Raketen. Kohlrabi und atomare Sprengköpfe würden sich nicht zwangsläufig ausschließen. Und nicht zu vergessen die deutsche Jägerschaft. Eine halbe Million bewaffneter Waidmänner will er ranholen zur Vaterlandsverteidigung, weil die Bundeswehr kaputtgespart wurde.

Kein einziges nervtötendes Wahlplakat hat Conny Gittermann aufgehängt, denn es gibt ihn nur virtuell. Sie, liebe Leser, finden ihn in Sozialen Netzwerken. Dort geht er humorvoll seiner demokratischen Arbeit nach, indem er der Politik den Spiegel vorhält. Ich bin ein bisschen stolz, dass er mir nacheifert.

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