Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat angekündigt, im Mai nach zwölf Jahren im Amt zurückzutreten. Auch als Landesvorsitzender der SPD wird der 66-Jährige nicht erneut kandidieren. Diese Entscheidung teilte er dem Parteivorstand während einer Klausurtagung in Springe mit.
Als Nachfolger für beide Positionen ist Wirtschaftsminister Olaf Lies vorgesehen. Der 57-Jährige, derzeit stellvertretender SPD-Landesvorsitzender, soll die Partei in die Kommunalwahlen 2026 und die Landtagswahlen 2027 führen. Lies hatte bereits von 2010 bis 2012 den Landesvorsitz inne und bekleidete seit 2013 verschiedene Ministerämter in Niedersachsen.
Für den 16. Mai ist ein außerordentlicher Parteitag geplant, auf dem Lies zum neuen Landesvorsitzenden gewählt werden soll. Vier Tage später ist seine Wahl zum Ministerpräsidenten im Landtag vorgesehen.
Weil, der seit 2013 Ministerpräsident ist, hatte in der Vergangenheit betont, bis 2027 im Amt bleiben zu wollen. Sein vorzeitiger Rückzug ermöglicht es seinem Nachfolger, sich vor der nächsten Landtagswahl zu profilieren.
Mit Weils Rücktritt endet eine Ära in der niedersächsischen SPD. Er war seit 2012 Landesvorsitzender und seit 2013 Ministerpräsident, was ihn zum dienstältesten SPD-Regierungschef eines Bundeslandes macht. Sein Rückzug bedeutet auch, dass er nicht der Ministerpräsident mit der längsten Amtszeit in der Geschichte Niedersachsens wird; diese Position hält weiterhin der verstorbene Ernst Albrecht (CDU), der von 1976 bis 1990 amtierte.
Quelle: NDR; Tagesschau
Foto: Niedersächsische Staatskanzlei/Rainer Jensen